Weihnachtsmarkt-Guide für geteilte Familien: So wird die Adventszeit für alle schön
Praktische Tipps und Absprachen für getrennte Eltern, damit der Weihnachtsmarktbesuch zu einem friedlichen Erlebnis für die ganze Familie wird.
Weihnachtszauber trotz getrennter Wege #

Der Duft von gebrannten Mandeln, funkelnde Lichter und strahlende Kinderaugen – die Weihnachtsmarktzeit ist für Kinder pure Magie. Für getrennte Eltern kann diese besondere Zeit allerdings auch besondere Herausforderungen mit sich bringen. Wer geht wann mit den Kindern auf welchen Markt? Wie teilt man diese besonderen Momente auf? Und was, wenn beide Elternteile dabei sein möchten?
Wir verstehen diese Fragen. Die gute Nachricht: Mit etwas Planung und offener Kommunikation kann die Weihnachtsmarktzeit für alle Beteiligten zu einer wunderschönen Erinnerung werden. Dieser Guide zeigt dir, wie’s geht.
Die wichtigsten Absprachen vorab #
Wer, wann, wo – die Grundplanung #
Bevor die ersten Lichter angehen, solltet ihr euch zusammensetzen (persönlich, telefonisch oder per E-Mail) und die Weihnachtsmarktbesuche planen:
Die Aufteilung klären:
- Welcher Elternteil besucht welchen Weihnachtsmarkt mit den Kindern?
- Gibt es einen besonderen Markt, den beide besuchen möchten?
- Wollt ihr vielleicht sogar einen gemeinsamen Besuch wagen?
Zeitfenster abstimmen:
- Wochenenden fair aufteilen
- Ferientage berücksichtigen
- Schulaufführungen und Kita-Weihnachtsfeiern einplanen
Budget besprechen:
- Wer zahlt was beim jeweiligen Besuch?
- Maximalbetrag für Karussellfahrten und Süßigkeiten festlegen
- Geschenke vom Weihnachtsmarkt abstimmen
Die goldene Regel: Das Kind steht im Mittelpunkt #
Marina Menges, Familientherapeutin, bringt es auf den Punkt: “Diese Feier gehört dem Kind.” Das bedeutet konkret:
- Keine Diskussionen über Trennungsthemen vor den Kindern
- Positive oder neutrale Erwähnung des anderen Elternteils
- Fokus auf die Freude der Kinder, nicht auf eigene Verletzungen
Drei Modelle für Weihnachtsmarktbesuche #
Modell 1: Getrennte Besuche #
So funktioniert’s: Jeder Elternteil hat seinen eigenen Weihnachtsmarktbesuch mit den Kindern.
Vorteile:
- Keine direkten Konflikte
- Jeder kann seinen eigenen Stil pflegen
- Kinder erleben verschiedene Märkte
Tipps für die Umsetzung:
- Verschiedene Märkte aussuchen (einer den großen Stadtmarkt, der andere den gemütlichen am Stadtrand)
- Kinder dürfen von beiden Besuchen erzählen
- Fotos teilen, damit beide Eltern teilhaben können
Modell 2: Der gemeinsame Besuch #
So funktioniert’s: Beide Eltern gehen zusammen mit den Kindern auf den Weihnachtsmarkt.
Vorteile:
- Kinder erleben beide Eltern gemeinsam
- Nur ein Termin nötig
- Zeigt den Kindern: Wir sind immer noch eine Familie
Wichtige Voraussetzungen:
- Beide können respektvoll miteinander umgehen
- Klare Absprache: keine schwierigen Themen
- Plan B, falls es doch zu angespannt wird
Praktischer Tipp: Bringt Großeltern oder gute Freunde mit. Das nimmt Druck raus und bietet Pufferzonen.
Modell 3: Die Staffelübergabe #
So funktioniert’s: Ein Elternteil bringt die Kinder zum Weihnachtsmarkt, der andere holt sie dort ab.
Vorteile:
- Kinder haben einen längeren Weihnachtsmarktbesuch
- Kurzer, neutraler Übergabemoment
- Beide Eltern sind beteiligt
So klappt die Übergabe:
- Konkreten Treffpunkt vereinbaren (z.B. am Karussell)
- Pünktlichkeit ist Pflicht
- Kurze, freundliche Übergabe – Details später per Nachricht
Praktische Tipps für entspannte Besuche #
Das perfekte Timing #
Wann hingehen?
- Kurz nach Einbruch der Dunkelheit (16:30-17:30 Uhr)
- Unter der Woche ist es leerer als am Wochenende
- Ersten Advent meiden – da sind alle unterwegs
Wie lange bleiben?
- Mit Kleinkindern: maximal 1,5 Stunden
- Schulkinder: 2-3 Stunden
- Teenager: können auch länger
Die richtige Ausrüstung #
Kleidung:
- Zwiebelprinzip für alle
- Extra dicke Socken: Sonst zieht die Kälte in die Füße
- Wasserdichte Schuhe sind Pflicht
- Wechselhandschuhe für die Kleinen
- Mütze, die auch über einen Haarreif passt
Praktisches:
- Kleine Taschenlampe für dunkle Ecken
- Feuchttücher für klebrige Finger
- Notfall-Snacks für Wartezeiten
- Powerbank fürs Handy
Mit sensiblen Kindern #
Nicht alle Kinder lieben Menschenmassen und laute Musik. So wird’s trotzdem schön:
- Nachmittagsbesuch, wenn’s noch nicht so voll ist
- Ruhige Ecken einplanen (oft bei der Krippe)
- Fluchtweg vereinbaren: “Wenn’s dir zu viel wird, sag Bescheid”
- Alternative bereithalten: Vielleicht reicht auch der kleine Adventsmarkt im Stadtteilzentrum?
Erinnerungen schaffen und teilen #
Gemeinsame Traditionen etablieren #
Auch getrennt lebende Eltern können Traditionen pflegen:
- Die Wunschzettel-Tradition: Beide Eltern gehen mit dem Kind zum Wunschzettel-Briefkasten
- Das Jahres-Karussell: Jedes Jahr das gleiche Foto auf dem Lieblings-Karussell
- Die Glühwein-Tasse: Jeder Elternteil kauft eine Tasse, die Sammlung wächst
Momente festhalten #
Fotos machen:
- Beide Eltern bekommen Zugang zu den Bildern
- Kinder dürfen selbst fotografieren
- Ein Familien-Fotoalbum anlegen (ja, auch als getrennte Eltern)
Das digitale Teilen:
Du möchtest die magischen Momente mit dem anderen Elternteil, den Großeltern oder Paten teilen? Private Foto-Sharing-Plattformen wie Hejme ermöglichen es dir, genau zu bestimmen, wer welche Bilder sehen kann – ohne dass sie gleich im Internet landen. So können beide Elternteile und die erweiterte Familie die besonderen Momente miterleben, auch wenn nicht alle dabei sein konnten.
Die Nachbereitung #
Gemeinsam erinnern:
- Kinder erzählen lassen (ohne Bewertung)
- Lieblingsmomente malen lassen
- Vielleicht ein kleines Weihnachtsmarkt-Tagebuch führen?
Der Notfallplan #
Manchmal läuft es einfach nicht rund. Dann hilft:
- Plan B bereithalten: Alternativ-Aktivität, falls der Weihnachtsmarkt zu stressig wird
- Unterstützung organisieren: Freunde oder Großeltern als Backup
- Exit-Strategie: Wie kann man elegant gehen, wenn’s zu viel wird?
Das erste Mal nach der Trennung #
Der erste getrennte Weihnachtsmarktbesuch ist oft der schwerste. Psychologin Sabine Walper rät: “Man sollte nicht zu streng mit sich sein. Beim ersten Weihnachten nach der Trennung muss noch nicht alles perfekt funktionieren.”
Tipps für den Neustart:
- Klein anfangen – vielleicht erst mal nur eine Stunde
- Nicht den emotionalsten Markt wählen (der, wo ihr euch kennengelernt habt…)
- Neue Traditionen schaffen statt alte zu kopieren
- Sich selbst belohnen: Nach dem Marktbesuch etwas Gutes für dich tun
Neue Perspektiven: Der Weihnachtsmarkt als Chance #
Für die Kinder #
Kinder können durch getrennte Weihnachtsmarktbesuche sogar profitieren:
- Sie erleben verschiedene Traditionen
- Mehr Einzelzeit mit jedem Elternteil
- Doppelte Vorfreude
Für die Eltern #
Auch für dich kann diese neue Situation Positives bringen:
- Intensivere Momente mit den Kindern
- Eigene Traditionen entwickeln
- Flexiblere Zeitgestaltung
Für die Co-Elternschaft #
Gemeinsam gemeisterte Weihnachtsmarktbesuche stärken das Co-Parenting:
- Zeigt den Kindern: Wir sind immer noch ein Team
- Schafft positive gemeinsame Erlebnisse
- Baut Vertrauen für weitere Anlässe auf
Zum Abschluss: Deine Familie, deine Regeln #
Jede getrennte Familie findet ihren eigenen Weg durch die Weihnachtszeit. Was für die einen funktioniert, muss für euch nicht passen. Das ist völlig in Ordnung.
Was wirklich zählt:
- Die Kinder fühlen sich geliebt und sicher
- Beide Elternteile können die Adventszeit genießen
- Neue Traditionen entstehen, die zu eurer Situation passen
- Der Zauber der Weihnachtszeit bleibt erhalten
Die Weihnachtsmarktzeit muss nicht perfekt sein. Sie darf holprig starten, sich entwickeln und jedes Jahr ein bisschen besser werden. Wichtig ist nur, dass ihr einen Weg findet, der für eure Familie funktioniert – wie auch immer die aussehen mag.
Planst du gerade eure Weihnachtsmarktbesuche? Mit guter Kommunikation und klaren Absprachen wird die Adventszeit für alle schön. Und wenn du die magischen Momente sicher mit beiden Elternteilen und der Familie teilen möchtest, gibt es dafür passende Lösungen.
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